Archiv für Januar, 2010

Vereine sollen sich einigen

Veröffentlicht: 27. Januar 2010 in FFW Kienberg, Kienberg, Zeitungsartikel
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Quelle: Märkische Allgemeine, Der Havelländer, 27.01.2010

KIENBERG Bevor die Stadtverwaltung Nauen mit dem KIENBERGer Sportverein einen Vertrag zur Bewirtschaftung der Sportanlage abschließt, sollen sich die KIENBERGer Vereine untereinander über die Nutzung des Gebäudes einig werden. Dies ist das Ergebnis einer Zusammenkunft kürzlich in KIENBERG. Die Frist zur Klärung läuft in knapp drei Wochen ab.

Sofern die Nutzung geklärt ist, steht auch dem geplanten Anbau am Feuerwehrdepot nichts mehr im Wege. Dafür stünden 2010 zusätzliche Kosten von 50 000 Euro zur Verfügung, sagte jüngst Bürgermeister Detlef Fleischmann. Jedoch müsse davon auch der Abriss der Schuppen auf dem Feuerwehrareal bezahlt werden – bis zu 9000 Euro. ak

hier ist ein interessanter Auszug aus der Chronik von Kienberg der Feuerwehrgründung betreffend:

Kienberg Nr. 272 21. 11. 30….

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Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Das jung aufstrebende kommunale Leben in der neuen….

Gemeinde erfährt trotz der vielen Schwierigkeiten, die ihr immer wieder drohen, einen neuen Antrieb….

durch die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Nachdem die notwendigen Vorarbeiten (Anlage von….

Tiefbrunnen, Beschaffung einer Motorspritze) geleistet waren, rief der Gemeindevorsteher Rodewald….

die Bewohner der Gemeinde sowie des Prov. -Gutes Ebereschenhof zur Gründung einer Freiwilligen….

Feuerwehr auf. So versammelte sich am 8. November im Gasthause eine Schar junger aufbauwilliger….

Männer, um sich in den Dienst dieser wahrhaft sozialen Sache zu stellen. Einige Feuerwehren der….

Umgegend waren durch kleine Abordnungen vertreten. Nach einleitenden Begrüßungsworten des….

Gemeindevorstehers erteilte er dem eingeladenen Kreisbranddirektor Olk das Wort. Er gab seiner….

Freude über die starke Bereitschaft der Gemeindemitglieder zur Gründung einer Wehr Ausdruck und….

machte die Erschienenen auf die Aufgaben und Ziele einer guten Feuerwehr aufmerksam. Die sich aktiv….

Beteiligenden müssen eine Ausbildung durchmachen, die Schmiedemeister Pritzkow, der Oberführer der….

Wehr von Börnicke, dankenswerterweise übernehmen will. Nach Beendigung der Ausbildung erfolgt….

dann die Abnahme. Zuletzt hat der Vorsteher, über alle Gegensätze hinweg nur das Wohl der….

Mitbürger im Auge zu haben. Eine Liste zur Aufnahme ergab sofort die stattliche Zahl von 24 aktiven….

und 5 passiven Mitgliedern. (Inzwischen sind diese Zahlen noch gestiegen. ) Zum Oberführer wurde….

Gemeindevorsteher Rodewald, zum stellvertretenden Oberführer A. Hartmann, Ebereschenhof,….

vorgeschlagen. Beide nahmen die Wahl an. Nachdem noch kleine Anfragen und Wünsche besprochen….

wurden, schloss der Gemeindevorsteher die Versammlung…..

Die neue Motorspritze. Sonntag, den 9. November, vormittags um 8. 30 Uhr, wurde die neue….

Motorspritze vom Gemeindevorsteher und einigen Mitgliedern in Empfang genommen und an den….

neuangelegten Tiefbrunnen ausprobiert. Es wird nun in der nächsten Zeit ein Spritzenhaus gebaut….

werden…..

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Zeitungsartikel (eingelegt Seite 75/3)….

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Kienberg Nr. 300 24. 12. 30….

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Schulrevision. Anfang Dezember besuchte Kreisschulrat Dr. Ziegler die hiesige Schule. Nach dem….

Besuch des Klassenunterrichts besichtigte er das ganze Schulgrundstück. Er gab seiner Freude über die….

fortgeschrittene Umbildung von einer Gutsschule in eine Gemeindeschule Ausdruck…..

Freiwillige Feuerwehr…..

Am Sonnabend, dem 20. 12. 30, tagte im Gasthause „Zum Havelländischen Luch“ die neue Freiwillige….

Feuerwehr. Voran standen einige Neuaufnahmen, so dass die Zahl der Aktiven auf 33 gestiegen ist. Da….

nicht alle Mitglieder sofort eingekleidet und ausgebildet werden können, wurde eine Aufrückungsliste….

angenommen. Der Oberführer Rodewald gab dann bekannt, dass für alle Mannschaften,….

Hilfsmannschaften und Pferde eine Versicherung bei der Feuersozietät abgeschlossen worden ist. Zur….

Ausrüstungs- und Ausbildungsangelegenheit konnte Endgültiges nicht beschlossen werden, da die….

Besprechungen hierüber noch schweben. Außerdem wirkt die Knappheit der Gemeindefinanzen für den….

notwendigen Ausbau hemmend. Zum Punkt Gefahren bei elektrischen Leitungen, über welche ein….

besonderer Bericht gegeben wurde, entwickelte sich eine rege Aussprache. Eine vorläufige….

Truppeneinteilung für die beiden Spritzen der Gemeinde Kienberg und des Provinzialgutes….

Ebereschenhof beschloss die Besprechungen. Ernste und heitere Wehrlieder rundeten die recht gut….

verlaufene Versammlung ab…..

1927 – 1931….

Eine Rückschau auf 4 Jahre. Man wird fragen, warum nicht jährlich? Es ist aber gut, dass man dem….

Anbruch der neuen Zeit nicht das Hin -und Hergestolpere einzeln aufnimmt. Wer will denn sagen, das….

er Recht hat! Außerdem sind die persönlichen Angelegenheiten im dörflichen Gemeindeleben nicht so….

wichtig, dass alles der Chronik anvertraut werden muss…..

Andererseits gewährt eine mehrjährige Zusammenfassung eine gewisse Freiheit für die Rückschau…..

Wie kam es? Der Durchbruch einer neuen Zeit zerreißt zunächst das Gemeindeleben in verschiedene….

Lager. Von den politischen (bei uns vorwiegend wirtschaftlichen)….

Erregungen bis hin zu den sogenannten kulturellen Auseinandersetzungen eines neuen Wollens zerbrach….

die alte „patriarchalische Zusammengehörigkeit“. Es wäre schlimm um den Neubau des ganzen….

Volksstaates wollte man die ganze Familie eines Dorfes spalten. Aber waren wir denn eine Dorffamilie?….

Gehörten wir denn wirklich zusammen? Wie lagen die hiesigen Verhältnisse?….

Ein Gutsvorsteher, ein Schulverbandsvorsteher, ein kirchlicher Vertreter, der Entscheidendes zu sagen….

hatte, ja ein Mann alles in einem. Konnte denn ein Mann alles leiten und führen. Ja, solange von einer….

selbständigen Haltung der Einwohner nichts zu spüren war. Aber, als das große Erwachen durch die….

Reihen ging (auch für die Lehrer), da musste ein kluger Führer wahrhaftig führen, in dem er durch….

Arbeitsteilung sich entlastete. Da dies nicht geschah, kam es zur Spaltung. Die Parteiung wäre nie so….

schroff geworden…..

So wäre dann zu berichten : Unserer Reichspräsident von Hindenburg hatte am 2. Oktober 1927 seinen….

80. Geburtstag. Nach den verschiedenen Erlassen über die Beflaggung musste die Schule flaggen. Die….

Schule hatte keine Fahne. Bahnhofsvorsteher Jähn überreichte am Vorabend (da der….

Schulverbandsvorsteher Herr Volckmann in Rügen weilte) eine schwarz – rot – goldene Fahne als….

Geschenk an die Schule. Eine starke Erregung gegen den Lehrer, als die Fahne am anderen Tage am….

Bodenfenster lustig wehte. Nun begann ein aufreibender Streit mit der Regierung. Das Ende war die….

Absetzung des Domänenpächters Volckmann als Schulverbandsvorsteher und die Nichtbestätigung als….

Gutsvorsteher. Ich wurde Schulverbandsvorsteher und bin es bis zur Stunde. Das war eine erste….

entscheidende Wendung für die Arbeiterschaft der drei Güter. Eine zweite Tatsache war die Auflösung….

des Gutsbezirkes (durch Reichsgesetz) und Umwandlung in eine Gemeinde. Also nicht Gut, sondern….

Gemeinwesen! Eine ganz entscheidende Tat, die im Augenblick des Wirklichwerdens noch gar nicht….

überschaut wurde…

….Am 11.1.10 fand die konstituierende Versammlung des „Kienberger Freizeitverein 2010“ statt. Nun ist der Ort um einen Verein reicher.

Der Freizeitverein wird sich vor allem um die Belange des Dorfes kümmern. Für Jung und Alt wird der Verein da sein. Auch altes soll wiederbelebt werden. Der Ort soll seinen Charakter nicht verlieren und dafür macht sich der Verein stark.

Bei der Sitzung wurde festgelegt:

Vorstand:
Christof Urbik (Vorsitzender)
Christoph Weiduschat (stellv. Vorsitzender)
Leif Hindenberg (Vorstandsmitglied)
Thomas Hindenberg (Kassenwart)

Auch die Satzung wurde von vorn bis hinten besprochen und von den Anwesenden einstimmig angenommen.

Von hier aus wünsche ich ein volles Gelingen und hoffe auf mehr Aktivität in Kienberg.

Quelle: Märkische Allgemeine, Der Havelländer, 08.01.2010

Geteilte Meinungen gibt es in KIENBERG zur Absicht des Vereins 1924, den Sportplatz selbst zu bewirtschaften.

Von Andreas Kaatz

KIENBERG Das Beispiel des Berger Sportvereins Germania, der ab diesem Jahr seine Sportanlage selbst bewirtschaftet, macht Schule. Jetzt will auch der KIENBERGer Sportverein 1924 die Anlage im Dorf von der Stadt übernehmen. Dazu ging Ende 2009 ein entsprechender Antrag im Nauener Rathaus ein.

„Zurzeit erschlagen uns die Betriebskosten“, begründete der Vereinsvorsitzende Dieter Preuß im Bildungsausschuss der Stadt den Vorstoß. Denn die Kosten für Strom und Gas sind explodiert, auch für die Müllentsorgung muss immer mehr Geld aufgebracht werden – wobei unklar sei, welcher Nutzer welche Kosten im Sporthaus verursacht. Da sich der KIENBERGer Verein laut einem Vertrag von 2002 verpflichtet hat, knapp ein Drittel der Betriebskosten für die Anlage einschließlich Sportlerheim zu bezahlen, muss mit der Zeit immer mehr Geld aufgebracht werden. Zwar werden auch schon jetzt Räume für Privat- oder Vereinsfeiern im Sportlerhaus vermietet, doch die Einnahmen kommen nicht dem Verein zugute, sondern der Stadtkasse.

Das soll nach Meinung der Sportler mit dem neuen Vertrag anders werden. Der Sportverein will künftig die Räume selbst vermieten und die Einnahmen bei den Betriebskosten gegenrechnen. Zudem bestünde laut Preuß auch die Möglichkeit, als Verein Fördermittel zu beantragen – etwa aus dem Goldenen Plan Brandenburg. Doch „bisher knebelt uns der Vertrag mit der Gemeinde von 2002“.

Doch so wie Preuß und seine Vereinskollegen denken nicht alle im Dorf. Bedenken bezüglich einer selbstständigen Bewirtschaftung meldete etwa Ortsvorsteher Alexander Schmunk an: „Der Vertrag ist verfrüht, es bedarf noch einer gründlichen Diskussion.“ Er befürchtet, dass bei einer Vermietung der Räume unter Regie des Sportvereins andere Vereine und private Nutzer „ungewollt blockiert“ werden könnten.

Interesse an einem Raum im Sportlerheim hat unter anderem der in Gründung befindliche Freizeitverein KIENBERG. Der macht eine Eintragung ins Vereinsregister aber davon abhängig, dass er jenen Raum dauerhaft nutzen kann, den im Moment noch die Feuerwehr hat, bis sie in den geplanten Neubau am Gerätehaus umzieht. Nicht nur Christof Urbik als einer der Initiatoren befürchtet andernfalls Probleme, sollte sein Verein bei der Vergabe von Nutzungszeiten auf das Wohlwollen des Sportvereins angewiesen sein.

Bis zum 1. April könnte nach Meinung von Reinhard Fischer von der Stadtverwaltung der neue Vertrag mit dem KIENBERGer Sportverein geschlossen werden. Die Stadt würde weiterhin mehrere 1000 Euro zum Unterhalt der Sportanlage beitragen. Fischer rechnet für Ende Januar mit einer Entscheidung im Rathaus. Zuvor soll sich aber der Ordnungsausschuss noch positionieren. Dessen Vorsitzender Thomas Lück (Linke) wies auf den Zusammenhang mit dem geplanten Anbau am Feuerwehrgerätehaus hin. „Der ist abhängig von der Raumnutzung im Sportlerheim“, betonte er. Erst wenn klar ist, was mit dem Feuerwehrraum geschieht, soll ein neuer gebaut werden, um hohe Folgekosten zu vermeiden.

Doch Zweifel bleiben. Auch wenn Dieter Preuß beteuert, dass das Sportlerheim vereins- und generationsübergreifend genutzt werden soll und die KIENBERGer dies untereinander regeln wollen, entsteht angesichts der Diskussion bei der Stadtverordneten Brigitte Schäfer (Linke) ein Beigeschmack: „Ich habe den Eindruck, dass man nicht miteinander gesprochen hat.“