Mit ‘Freie Wähler’ getaggte Beiträge

Quelle: Märkische Allgemeine, Der Havelländer, 26.09.2009

Alexander SCHMUNK (Freie Wähler): Ich gehe nach dem Frühstück in Kienberg ins Wahllokal, werde dort wählen und bin dann in meinem Garten, um mich ein bisschen zu betätigen. Bei der Auszählung um 18 Uhr werde ich dabei sein, anschließend bringen wir die Unterlagen ins Nauener Rathaus. Ich glaube, bis das Ergebnis der Landtagswahl feststeht, sitze ich mit der Fraktion LWN-Bauern irgendwo in einer Gaststätte zusammen.

Quelle: Märkische Allgemeine, Westhavelländer, 22.09.2009

Im Landtagswahlkreis 5 bewerben sich sechs Direktkandidaten demo- kratischer Parteien und Wählervereinigungen. Um herauszufinden, wofür die Bewerber stehen, stellte die MAZ allen dieselben fünf Fragen und außerdem eine freie Frage. Mit Alexander Schmunk (Freie Wähler) sprach Jens Wegener.

MAZ: Bei der Wahl der Direktkandidaten gucken die Havelländer schon auf die Persönlichkeit. Aus welchen Gründen sollten die Leute unbedingt für Sie stimmen?

Alexander Schmunk: Ich habe mehr als 20 Jahre Erfahrungen in der Kommunalpolitik gesammelt, bin seit 1990 Bürgermeister und Ortsvorsteher in KIENBERG und seit 2003 als Stadtverordneter im Nauener Parlament. Ich arbeitet seit Jahren in mehreren Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung mit und habe dabei mein Wissen über die Politik gestärkt. Zum anderem weiß ich durch meine berufliche Entwicklung und die Arbeit als Kleinunternehmer zumindest in der Baubranche auch in der Praxis Bescheid.

Auf welchem Themenfeld könnten Sie als Landtagsabgeordneter punkten und was wollen Sie da für die Havelländer erreichen?

Schmunk: Den Schwerpunkt lege ich auch die Bereiche Wirtschaft und Sicherheit. Was die Wirtschaft angeht, habe ich Erfahrungen sowohl mit der Planwirtschaft also auch mit der Marktwirtschaft gesammelt. Aus meiner Sicht gibt es heute für die kleinen und mittelgroßen Handwerks- und Baufirmen noch immer das Problem, dass sie nur schlecht an Aufträge der öffentlichen Hand herankommen. Zu große Lose bedeuten, dass der kleine Maurer oder Klempner keine Chance hat. Das muss sich ändern. Ebenso große Schwierigkeiten haben sie, Kredite zu bekommen, um Eigenmittel aufzubringen für Investitionen oder um Material vorzufinanzieren. Ebenso würde ich mich dafür stark machen, dass die Aufklärungsarbeit der Ministerien, der Verwaltungen allgemein über EU-oder andere Förderprogramme für Kleinbetriebe verbessert wird. In Sachen Sicherheit stört mich, dass alles zentralisiert und abgespeckt wird. Die Polizeipräsenz in den Dörfern und Ortsteilen ist gleich Null, und das ist zu wenig.

Die Kommunen im ländlichen Raum verlieren Einwohner. Haben Sie ein Rezept gegen die Abwanderung?

Schmunk: Ein Problem ist, dass kleinerer und bezahlbarer Wohnraum auf dem Lande fehlt. Singles und ältere Menschen können derzeit entweder in einem Haus wohnen oder sie ziehen weg. Ich weiß natürlich, dass solche Neubauten mit kleineren Einheiten finanziell von Kommunen kaum zu machen sind. Aber alte Substanz umbauen, mit Fördermitteln vom Land, ist denkbar. Ein zweiter Schritt gegen die Abwanderung der jungen Leute beginnt in der Schule. Ich plädiere für Vorverträge, die Betriebe mit Schülern der 9. oder 11. Klassen abschließen. Dann wäre die berufliche Perspektive frühzeitig klar, auch für Kinder mit schlechteren Noten. Um das zu finanzieren, wäre ich dafür, die deutschen Militärausgaben zu halbieren.

Wie kann gesichert werden, dass Kinder aus Ihrem Wahlkreis die gleichen Bildungs-chancen haben, egal ob im Dorf oder im Speckgürtel?

Schmunk: Die sinkenden Schülerzahlen sehe ich als Möglichkeit, mit der gleichen Anzahl von Lehrern kleinere Klassen einzurichten und so das Niveau des Unterrichts zu erhöhen. Nicht umsonst setzen die meisten Privatschulen auf kleinere Gruppen. Unverzichtbar ist der geförderte Schülerverkehr. Wustermark geht dabei gut voran. Der Weg zur Schule muss für die Kinder zeitlich zumutbar und für die Eltern bezahlbar sein.

Welches ganz heiße Eisen muss in Ihrem Wahlkreis dringend angepackt werden? Wie sehe Ihre Lösung des Problems aus?

Schmunk: Beim Ausbau von Straßen sind die Anliegerkosten zu hoch. Oft wollen die Bürger den Ausbau nicht, obwohl die Straße kaputt ist. Dann geschieht nichts. Ich würde den Straßenbau aus Einnahmen aus der Kraftfahrzeug-Steuer mitfinanzieren. Abschaffen würde ich außerdem den Anschlusszwang bei Schmutzwasser. Die Leute, die eine Kleinkläranlage bauen wollen, sollen das tun, wenn sie den Normen entspricht.

Fürchten Sie, dass die jüngste Kritik vieler Stadtverordneter an Ihrer politischen Arbeit in der Ländlichen Wählergemeinschaft Nauen Sie einige Stimmen kosten könnte?

Schmunk: Nein, das befürchte ich nicht. SPD, CDU und Linke sind nicht meine Wähler. Die Freien Wähler verstehen sich als ein Gegenpol zu den etablierten Parteien. Wir wollen zum Nachdenken über Themen und Dinge anregen, die die Großen oft vergessen.

BIOGRAFISCHER UND POLITISCHER WERDEGANG

Veröffentlicht: 22. September 2009 in Kienberg, Zeitungsartikel
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Quelle: Märkische Allgemeine, Westhavelländer, 22.09.2009

Alexander Schmunk wurde 1954 in Dsershinsk in Russland geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Nach der 8. Klasse , im Jahr 1969, kam er nach Nauen und besuchte hier die Schule bis zur 10. Klasse. Anschließend machte er eine Lehre als Kfz-Schlosser in Nauen. 1985 wurde er Diplom-Ingenieur und arbeitete in der LPG KIENBERG als technischer Leiter. Jetzt hat er eine kleine Baufirma.

Seine politische Arbeit begann der Parteilose 1990 als Bürgermeister in KIENBERG. Seit 2003 ist er Stadtverordneter in Nauen.

Zum Landtags-Wahlkreis 5 gehören Nauen, Wustermark, Brieselang, Ketzin sowie die Ämter Nennhausen und Friesack. jewe